De Watère, Newcomer unter den Champagner-Produzenten, präsentiert sich jugendlich, setzt bei der Produktion aber umso mehr auf Brauchtum. Und der Champagner selbst? Ein Erlebnis.
Champagner ist einer der bekanntesten und höchstgeschätzten Weine der Welt. Man kann ihn mögen oder nicht, aber sein spezieller Geschmack, begleitet von dem berühmten Prickeln, hat den französischen Schaumwein zu einem der bekanntesten Getränke überhaupt gemacht.
Champagner – versehentlich erfunden
Angeblich war der im Mittelalter lebende Benediktinerbruder Dom Pierre Pérignon der Erfinder des Champagner. Er soll in eine Flasche des lokalen Champagne-Weißweins Zucker gerührt haben, um den Geschmack zu verbessern. Nachdem er die Flasche mit einem Korken verschlossen hatte, entdeckte er beim Wiederöffnen, dass das Getränk herrlich zu schäumen begann – der Champagner war geboren, und mit ihm eine lange Erfolgsgeschichte, die ihn bis heute zum Getränk der Wahl für „den ganz besonderen Anlass“ macht.
Junge Firma mit viel Geschichte
Wenn man sich als junger Champagner-Produzent einen Namen machen will, wiegt so viel Tradition natürlich schwer. Die 2011 Gegründete Münchner Firma De Watère nimmt sie trotzdem leicht. Schlicht und modern kommen Flaschen und Etikette daher. Dabei ist De Watère eigentlich so traditionell wie man nur irgend sein kann. Gründer Martin A. Konorza kann seine französischen Vorfahren bis ins Jahr 1086 zurückverfolgen. Von ihnen hat er nicht nur den Namen „De Watère“ für seine Firma übernommen, sondern auch das Symbol, den blauen Greif.
Von Hand und mit Pferden
Auch die Produktionsmethoden auf dem rund sechs Hektar großen Weingut im Vallée de la Marne sind historisch. Im Prinzip wird der Champagner hergestellt wie vor 200 Jahren. Wo möglich, wird die Arbeit manuell ausgeführt. Die Trauben werden per Hand gelesen und die Weinberge mit Hilfe von Pferden gepflügt. Dies tut dem Boden gut sowie der Umwelt, da Emissionen eingespart werden. Und natürlich wirkt es sich auf die Qualität des Produkts aus.
Ich habe folgende zwei Champagner von De Watère getestet:
Cuvée Premier Cru Brut Blanc (80 % Pinot Noir, 20 % Chardonnay)
Goldfarben und elegant schäumend beim Einschenken. Der Geruch ist fruchtig, aber nicht süßlich, sondern mit einer frischen Säure. Im Geschmack bestätigt sich die Frucht, aber noch einmal deutlich sanfter und ausgewogener. Auch würzige Noten machen sich im Mund breit. Geschmacklich komplex und doch stimmig im Gesamtbild. Meine Empfehlung: als Aperitif oder Begleiter zu Fisch.
Cuvée Premier Cru Brut Rosé de Saignée (100 % Pinot Noir)
Von leuchtendem Rosa bis Orange, überraschend farbintensiv. Lebendig schäumend. Man riecht rote Früchte, vor allem Himbeeren. Der Gaumen bestätigt die intensiven fruchtigen Noten – sehr körperreich im Mund. Insgesamt außergewöhnlich lebhaft und durchsetzungsfähig auch gegenüber deftigeren Speisen. Meine Empfehlung: als Aperitif oder Begleiter zu Rinderfilet.
Weitere Infos: dewatere.com