Weinwissen

Malbec: Die Nummer eins der argentinischen Weine

Wer die Weine Argentiniens kennenlernt, wird sehr bald auf die wichtigste Rebsorte des Landes stoßen: Malbec.

Wie wir bereits wissen, wäre die Wein-Nation Argentinien nichts ohne ihre italienische Vergangenheit. Allerdings auch nichts ohne ihre französische! Denn die wichtigsten Rebsorten des Landes stammen aus Frankreich.

Vor allem sind es drei Sorten, die in ihrer neuen Heimat Argentinien ihr ideales Territorium gefunden haben: Malbec, Tannat und Carménère. Und unter ihnen ist es vor allem der Malbec, der wie kein anderer für die Weine Argentiniens steht. Das ist nicht zuletzt etlichen PR- und Marketing-Maßnahmen zu verdanken, die Malbec mit Tango assoziierten und ihn damit in die Reihe der nationalen Ikonen aufnahmen.

Von Bordeaux nach Argentinien

Historisch gesehen ist der Malbec eine der fünf großen Rebsorten des Bordeaux. Er war auch unter dem Namen Cahors bekannt. Aus seinen Trauben gewann man Weine, die im späten Mittelalter vom Adel wie vom Papst hoch geschätzt wurden wegen seiner dunklen Farbe und den fruchtigen Aromen. Selbst der russische Zar Peter der Große (1672-1725) war noch ein großer Fan dieser Traube.

Doch wie viele europäische Rebsorten wurde auch ihr Bestand von der Reblauskatastrophe im 19. Jahrhundert sehr stark dezimiert, und viele französische Winzer setzten fortan auf andere Sorten.

Aus den Rebsorten Malbec und Tannat gekelterter Wein

Der Malbec liebt’s extrem

Es ist dem französischen Agronom Michel Aimé Pouget zu verdanken, dass der Malbec in Argentinien zu neuer Blüte fand. Er war es, der die Rebe auf der Flucht vor der Despotie Napoleons III. nach Argentinien und Chile brachte und sie das erste Mal direkt an der Grenze zwischen den beiden Ländern anpflanzte. Der Malbec fand sein ideales Terrain zu Fuße der Anden, wo das Klima trocken und wüstenartig ist, tagsüber heiß und nachts kalt. Gerade dieses extremen Bedingungen machen die Tannine weicher und samtiger als bei seinem Zwilling in Frankreich. Der Bau von Eisenbahnlinien, der wenig später erfolgte, erleichterte schließlich den Transport und beflügelte den Verkauf der aus Malbec gekelterten Weine.

Von wegen böse!

Der Name Malbec bedeutet soviel wie „böser Kuss“ – und könnte nicht weniger passen! Denn der Duft erinnert an Veilchen und Pflaumen, und der füllige, weiche Geschmack zeichnet sich durch süße Noten aus. Ideal passt ein Malbec zu rotem Fleisch.

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